„Jason Bourne“ (2016)

Für manche mag dies vielleicht übertrieben oder überraschend klingen, aber für mich persönlich war „Jason Bourne“, die Fortsetzung der „Bourne“-Trilogie („Das Bourne Vermächtnis“ lassen wir einmal außen vor), einer der am meisten antizipierten Filme dieses Jahres. Angefeuert wurde mein ohnedies schon großer Enthusiasmus dadurch, dass bei mir vor ein paar Monaten Regisseur Paul Greengrass’ letzter Film, der furiose „Captain Phillips“ mit Tom Hanks, am Programm stand – einer der spannendsten Filme, die ich dieses Jahr sehen durfte! Vor etwas mehr als einer Woche habe ich nun „Jason Bourne“ im Kino gesehen, und seitdem nagt der Film an mir. „„Jason Bourne“ (2016)“ weiterlesen

Die „Bourne“-Trilogie (2002–2007)

„Jason Bourne“ steht vor der Tür und so war es ein Gebot der Stunde, sich wieder einmal die bisherigen drei Filme der Reihe, die sich um den von Matt Damon verkörperten Titelhelden drehen, zu Gemüte zu führen: „Die Bourne Identität“ (2002), „Die Bourne Verschwörung“ (2004) und „Das Bourne Ultimatum“ (2007) (Wer mehr über den etwas außerhalb der eigentlichen Reihe stehenden Film „Das Bourne Vermächtnis“ (2012) erfahren möchte, sei auf meine damalige Kritik verwiesen.) Meine Vorfreude auf das Wiedersehen war sehr groß und – was soll ich sagen? – ich wurde nicht enttäuscht. Auch nach all den Jahren – ja, der erste Teil ist tatsächlich bereits 14 Jahre alt! – sind die drei Filme spannend wie eh und je. Obwohl ich die Handlungen kannte, befand ich mich fast durchgehend in einem Zustand der Begeisterung und Bewunderung.

Viel ist in den letzten zehn Jahren darüber geschrieben worden, wie diese drei Filme mit ihrem Realismus und ihrer Körperbetontheit genrebestimmend geworden sind, und dies kann mit ein wenig zeitlichem Abstand immer noch nur betont werden. Besonders „Das Bourne Ultimatum“ („The Bourne Ultimatum“) wird stets hervorgehoben für die Perfektion der seit 15 Jahren im Actionkino dominierenden shaky cam, die bis heute eigentlich nur Kameramann Oliver Wood und Regisseur Paul Greengrass so wirklich beherrschen. Jeder Thriller-Actionfilm der letzten Jahre muss sich an den „Bourne“-Filmen messen lassen. Ohne „Bourne“ hätte es vermutlich keinen Daniel Craig-James Bond gegeben. „Die „Bourne“-Trilogie (2002–2007)“ weiterlesen

„Das Bourne Vermächtnis“ (2012)

In meinem Beitrag über die „Bourne“-Trilogie erwähne ich auch „Das Bourne Vermächtnis“, weshalb ich hier auch meine ursprüngliche Kritik von Tony Gilroys Film wiederholen möchte.

Der folgende Beitrag erschien erstmals am 21. September 2012 in meinem Vorgängerblog Trofis feinste Auslese.

„Das Bourne Vermächtnis“ (2012, Tony Gilroy)

Die erste Einstellung: Ein Körper treibt im Wasser, wir sehen ihn nur aus der Tiefe im Gegenlicht. Doch dieser Mann muss nicht von Fischern gerettet werden – er befindet sich auf einem Trainingseinsatz in Alaska. Es sind solche kleinen Anspielungen, die mit den Reiz von „Das Bourne Vermächtnis“ ausmachen. Dabei musste man dem Film doch eigentlich mit einiger Skepsis begegnen. Es erschien zu sehr der Profitgier und dem Sequelwahn geschuldet, dass fünf Jahre nach Abschluss der hervorragenden Bourne-Trilogie plötzlich wieder ein Bourne-Film – ohne Jason Bourne! – in die Kinos kommen sollte. Da konnte auch die Tatsache, dass Tony Gilroy, Drehbuchautor der ersten drei Filme, diesmal auch die Regie übernehmen würde, die Zweifel zunächst nicht zerstreuen. Doch wie so oft sollte man sich nicht allein auf den ersten Eindruck verlassen. „„Das Bourne Vermächtnis“ (2012)“ weiterlesen

„Der Marsianer“ (2015)

Die Handlung von Ridley Scotts jüngstem Film „Der Marsianer“ („The Martian“, bei uns mit dem biederen Untertitel „Rettet Mark Watney“ versehen) birgt keine wirklichen Überraschungen, trotzdem sei für Puristen hier ein SPOILERALARM ausgesprochen: Eine bemannte Marsmission muss verfrüht abgebrochen werden, die Mannschaft (unter anderem die sträflich ungenützten Jessica Chastain, Kate Mara und Michael Peña) tritt den Rückflug zur Erde ohne eines ihrer Mitglieder, das scheinbar tödlich verletzt wurde, an. Der Zurückgelassene (Matt Damon) ist zwar doch nicht tot, muss nun aber sein Überleben am Mars sichern und Kontakt mit der Erde aufnehmen. Derweil ist dort die NASA (unter anderem Jeff Daniels, Chiwetel Ejiofor und Sean Bean) unschlüssig, wie mit dem Rückschlag umzugehen ist.

1995 lief mit Tom Hanks in der Hauptrolle „Apollo 13“ in den Kinos an, ein Film über die fehlgeschlagene Mondmission des Jahres 1970, der durch seine Detailtreue und realistische Darstellung und Gestaltung maßgeblich unser heutiges Bild der wirklichen Raumfahrt und ihrer organisatorischen Abläufe geprägt hat. 20 Jahre sind seither vergangen, doch diesem Einfluss kann sich auch „Der Marsianer“ nicht entziehen, zumal die Handlung zahlreiche Parallelen aufweist. Tatsächlich wirkt der Film von seiner ganzen Erzählweise her eher wie von Ron Howard als von Ridley Scott. Ist das zwangsweise schlecht? Nicht unbedingt. Aber der jüngere Film kann dadurch den ständigen Vergleich nicht vermeiden – und zieht dabei ein wenig den Kürzeren. „„Der Marsianer“ (2015)“ weiterlesen